Das ABC des Aufladens eines E-Autos
29 November 2024 - 6 minutes zu lesen
Die Begriffe rund um das Aufladen von E-Autos zu verstehen, kann vor allem für neue E-Autofahrer eine Herausforderung sein. Egal, ob Sie Neueinsteiger oder Routinier sind – dieser Artikel hilft Ihnen, die wichtigsten Begriffe zu beherrschen, damit Sie Ihre Ladelösung besser auswählen und Ihre Fahrten optimieren können. Von den Unterschieden zwischen Zone, Ladesäule und Ladepunkt über die verschiedenen vorhandenen Anschlüsse bis hin zu den praktischen Aspekten des Aufladens Ihres E-Autos: Wir geben Ihnen einen Überblick über die Grundbegriffe des elektrischen Aufladens oder frischen Ihre Kenntnisse wieder auf! 📖
Grundlagen, die Sie über das Aufladen wissen sollten
Ladezone, -säule oder -punkt?
- Eine Ladezone: Das ist ein Ort, der mit einer oder mehreren Ladesäulen ausgestattet ist. Beispiel: der Parkplatz eines Supermarkts oder eine Autobahnraststätte etc.
- Eine Ladesäule (oder -station): Ein Gerät, das an einen Stromversorgungspunkt angeschlossen ist und das Aufladen eines oder mehrerer Autos ermöglicht, je nach Anzahl der Ladepunkte, über die es verfügt.
- Ein Ladepunkt (EVSE): Ermöglicht das Aufladen eines einzelnen Elektrofahrzeugs und ist in der Regel mit einem dafür vorgesehenen Parkplatz verbunden.
Anzahl der Anschlüsse ≠ Anzahl der Ladepunkte
Nur weil eine Ladesäule über mehrere Arten von Anschlüssen und/oder Kabeln mit Steckverbindern verfügt (beim Schnellladen), bedeutet dies nicht, dass sie über ebenso viele Ladepunkte verfügt. Um sich den verschiedenen Modellen von Elektrofahrzeugen anzupassen, stehen verschiedene Anschlussformate zur Verfügung.
Vereinfacht ausgedrückt, kann ein Ladepunkt (EVSE) mehrere Anschlüsse haben, aber immer nur ein Elektroauto gleichzeitig aufladen.
Beispiel: Eine Ladesäule hat zwei Ladepunkte, von denen jede eine Haushaltssteckdose und einen Anschluss vom Typ 2 bietet. Es gibt 4 Anschlüsse, aber es können nur zwei Fahrzeuge gleichzeitig an die Ladesäule angeschlossen werden.
Im Zweifelsfall können Sie die Verfügbarkeit von Ladepunkten, die mit dem Chargemap Pass kompatibel sind, direkt auf der mobilen Chargemap-App überprüfen.
Laden Sie Ihre Chargemap-App herunter oder aktualisieren Sie sie. ⬇️
Gleichzeitiger Anschluss = geringere Leistung?
Es ist üblich, dass eine Ladesäule zwei Ladepunkte bietet. Laden zwei Fahrzeuge gleichzeitig an derselben Ladesäule, kann es sein, dass die verfügbare Ladeleistung zwischen den Fahrzeugen aufgeteilt wird.
Lassen Sie es uns an einem theoretischen Beispiel illustrieren:
- Eine Ladestation hat eine Leistung von 22 kW Wechselstrom (AC).
- Zwei Fahrzeuge sind daran angeschlossen.
- Die Ladesäule teilt die verfügbare Leistung zwischen den beiden Punkten, d.h. 11 kW pro Fahrzeug, auf.
Achtung, das ist alles sehr theoretisch.
Denken Sie daran, dass der Anschluss an eine Ladesäule, die mit zwei Ladepunkten ausgestattet und bereits von einem Fahrzeug belegt ist, wahrscheinlich die Ladegeschwindigkeit verringert.
Denken Sie außerdem daran, sich über die anderen Faktoren zu informieren, die die Leistung und die Ladedauer Ihres Elektrofahrzeugs beeinflussen.
Öffentliche Ladesäulen verfügen in der Regel über mehrere Anschlüsse, mit denen kompatible Fahrzeuge aufgeladen werden können. Welche sind das? ⬇️
Die Steckertypen und Steckdosen
- Typ 1: Älterer Standard, der in Europa nur noch selten verwendet wird und vor allem bei älteren Fahrzeugen zu finden ist.
- Typ 2: Der in Europa am weitesten verbreitete Standard für das Laden mit Wechselstrom (AC). Er unterstützt das Laden mit bis zu 22 kW bei dreiphasigem Betrieb. Dieser Steckertyp ist am häufigsten an öffentlichen Ladestationen zu finden.
- Combo CCS: Stecker für Typ-2- Steckdosen und einen zweiten Stecker, der eine Schnellladung mit Gleichstrom liefern kann. Dies ist der Standard für alle europäischen Elektroautos, die Schnellladung tolerieren können.
- CHAdeMO: Japanischer Standard, der für DC-Schnellladung entwickelt wurde. Die Verwendung dieses Standards verringert sich in Europa zugunsten des CCS-Combo.
- Schuko-Haushaltssteckdose: Kann zum langsamen Aufladen zu Hause verwendet werden, ist aber auf 2,3 kW begrenzt. Eine längere Nutzung kann Gefahren für Ihre Elektroinstallation mit sich bringen.
- Steckdose mit erhöhter Leistung: Als Alternative zur Haushaltssteckdose für das Aufladen zu Hause bietet sie Sicherheit und eine etwas höhere Leistung (bis zu 3,7 kW).
↪️ Lesen Sie unseren speziellen Artikel über die Arten von Steckdosen und Anschlüssen zum Aufladen Ihres Elektroautos.
Die verschiedenen Lademodi
Es gibt vier wesentliche Lademodi für Elektrofahrzeuge.
Lademodus 1: Hier spricht man vom langsamen Aufladen direkt an einer Haushaltssteckdose. Dieser Modus wird nicht zum Aufladen eines E-Autos empfohlen, da er zu leistungsschwach und unsicher ist.
Lademodus 2: Ebenfalls an einer Haushaltssteckdose, allerdings ist die Verwendung einer Steckdose mit erhöhter Leistung vorgesehen. Im Gegensatz zu Modus 1 ist das Aufladen sicher und etwas schneller. Um Überhitzungsrisiken zu vermeiden und die Stromstärke zu erhöhen, ist eine Elektronikeinheit erforderlich, die den Ladevorgang regelt.
Lademodus 3: Ist die ideale und sichere Lösung für das Aufladen zu Hause oder in einem privaten Bereich. Diese Art des Aufladens erfordert die Installation einer Wallbox, die eine doppelt so hohe Leistung wie eine normale Haushaltssteckdose liefern kann. In Modus 3 kann die Ladesäule mehr Leistung abgeben, bis zu 22 kW.
Lademodus 4: Hierbei handelt es sich um Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge, die an öffentlichen Orten, z.B. auf Supermarktparkplätzen oder Autobahnraststätten, zur Verfügung stehen. Modus 4 liefert einen Strom mit sehr hoher Leistung. Diese öffentlichen Ladesäulen haben eine Ladekapazität von 50 kW oder sogar mehr (150 oder 350 kW).
Einige technische Begriffe
- kW (Kilowatt): Misst die Leistung einer Ladesäule und bestimmt damit die Geschwindigkeit, mit der Ihr Fahrzeug aufgeladen werden kann.
- kWh (Kilowattstunde): Einheit der Kapazität, wieviel eine Batterie verbraucht oder speichert.
- Wechselstrom (AC): Stromtyp, der von herkömmlichen Ladesäulen und Haushaltssteckdosen geliefert wird. Die Batterie eines Elektrofahrzeugs kann Strom nur in Form von Gleichstrom (DC) speichern. Ein AC/DC-Konverter unter der Motorhaube des Fahrzeugs wandelt den Wechselstrom in Gleichstrom um, bevor er in der Batterie gespeichert wird. Diese Umwandlung ist es, die die Ladedauer verlängert. Wechselstrom-Ladesäulen bieten im Allgemeinen normales bis beschleunigtes Laden (bis zu 22 kW), können aber manchmal bis zu 43 kW betragen.
- Gleichstrom (DC): Wird für schnelle und ultraschnelle Ladesäulen verwendet, die eine Ladeleistung von bis zu 350 kW liefern. Hier ist die Ladesäule direkt mit einem leistungsstarken AC/DC-Konverter ausgestattet, so dass eine Gleichstromversorgung möglich ist und die Fahrzeugbatterie sofort geladen werden kann.
Praktische Aspekte für einfaches Aufladen unterwegs
Ladekarte: Dies ist eine Karte, mit der das Aufladen an öffentlichen Ladesäulen aktiviert und bezahlt werden kann. Es gibt verschiedene Ladekarten auf dem Markt, die von Mobilitätsbetreibern oder auch von Ladenetzwerken angeboten werden.
Mit dem Chargemap Pass, einer netzübergreifenden Karte, können Sie an über 1600 kompatiblen Ladenetzen aufladen, das sind über 600 000 Ladepunkte in 19 europäischen Ländern. Vorbei das lästige Jonglieren mit mehreren Karten, um an öffentlichen Ladesäulen aufzuladen!
Ihre Chargemap Ladekarte bestellen
Mobile App: Ist nützlich, um unterwegs Ladesäulen zu finden und Fahrten mit dem Elektroauto zu planen, aber nicht nur das! Die App ermöglicht es den Nutzern:
- Schnell die nächstgelegenen Ladesäulen zu finden
- Die Verfügbarkeit der Ladesäulen in Echtzeit zu überprüfen
- Optimierte Routen zum Aufladen seines E-Autos zu planen
- Tarife und verfügbare Steckertypen abzurufen.
Nutzen Sie die Funktionen der Chargemap-Anwendung
Methoden zur Preisgestaltung für öffentliche Ladesäulen: Die gängigsten sind die folgenden:
- die Abrechnung pro kWh. Sie wird von vielen großen nationalen Ladenetzen angewandt (Electra, Ionity, Fastned etc …).
- die Abrechnung pro Stunde oder Minute. Diese Art der Abrechnung findet sich eher in kleinen lokalen Netzen. Der Preis wird pro Minute oder pro Zeitabschnitt (10, 15, 30 Minuten …) berechnet.
- die Abrechnung nach Pauschaltarifen. Ladenetze können eine Flatrate anbieten, einen Preis für einen bestimmten Zeitraum, meist nachts.
💡 Die Preise für das Aufladen können von einem Netz zum anderen stark variieren. Sie hängen von folgenden Faktoren ab: der Leistung der Ladesäule, vom Betreiber, vom Zeitraum etc.
↪️ Lesen Sie mehr über die Aspekte der Kosten für das Aufladen eines E-Autos.
Überprüfen Sie die Tarife vor dem Laden : Bevor Sie Ihr Elektrofahrzeug aufladen, empfehlen wir Ihnen, den Preis für das Aufladen immer direkt in der Chargemap-App zu überprüfen.
Schlussfolgerung
Die Begriffe rund um das Aufladen zu verstehen, ist entscheidend, damit Sie Ihr Elektroauto rundum genießen können. Wenn Sie Fragen haben oder dieses ABC ergänzen möchten, teilen Sie uns dies bitte als Kommentar unter diesem Artikel mit!