Die Prinzipien des ökologischen Fahrens mit Elektroautos
18 August 2020 - 3 minutes zu lesen
Unabhängig von der Art des Fahrzeugs hat unser Fahrverhalten einen erheblichen Einfluss auf unsere Reichweite. Nachdem wir lange Zeit die Augen vor den Folgen der Energieverschwendung am Steuer verschlossen hatten, zwingt uns der wirtschaftliche und ökologische Kontext heute dazu, unsere Gewohnheiten zu überdenken, um diese kostbare Energie zu sparen. Heute stellen wir Ihnen die Prinzipien des ökologischen Fahrens mit einem Elektroauto vor.
Fahren Sie entspannt und flexibel
Oft merken wir es gar nicht, aber unsere Emotionen beeinflussen unser tägliches Handeln. Unser Fahrverhalten bildet da keine Ausnahme. Schlechte Laune, Angst vor einer Verabredung oder Ungeduld, nach Hause zu kommen – viele Ereignisse beeinflussen unsere Fahrweise erheblich. Für viele wird das Gaspedal zum Ablassventil.
Tatsache ist, dass nervöses Fahren sowohl den Stress als auch den Energieverbrauch erhöht. Hinzu kommt, dass die Zeitersparnis oft minimal ist.
Die Folge: Geld wird verschwendet und Energieressourcen werden umsonst vergeudet.
Beim ökologischen Fahren geht es darum, sich zu entspannen und den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Wenn Sie sich einer roten Ampel, einem Stoppschild oder einem Stau nähern, brauchen Sie nicht zu beschleunigen, um beim Ankommen plötzlich abzubremsen. Diese Beschleunigungen mögen zwar nur wenige Sekunden dauern, aber sie verbrauchen viel Energie und lassen am Ende den Treibstoffverbrauch in die Höhe schnellen.
Scheuen Sie sich nicht, die künstliche Kupplung Ihres Elektrofahrzeugs zu benutzen, wenn Sie die Geschwindigkeit verlangsamen müssen. Dadurch können Sie ein langsameres Tempo beibehalten und wiederholte Stopps, zum Beispiel im Stau, besser vorhersehen. Zugleich tragen Sie damit zu einem flüssigen Verkehr bei.
Nutzen Sie die Vorteile der regenerativen Bremse
Während der Brems- und Verzögerungsphasen erzeugt die Motorbremse eines Elektroautos Energie, wandelt sie in Strom um und speichert sie in der Batterie. Die Vorteile des flexiblen Fahrens in einem Elektrofahrzeug werden dann noch bedeutsamer.
Die positive Auswirkung auf die Reichweite des Fahrzeugs kann beträchtlich sein. Durch optimierten Einsatz der regenerativen Bremse ist es möglich, die Reichweite um ca. 20% zu erweitern. Heute ermöglichen mehrere Modelle von Elektrofahrzeugen wie der Tesla die Anpassung der Leistung dieser regenerativen Bremse. Je höher der Widerstand der Motorbremse, desto abrupter bremst das Fahrzeug ab, ohne dass Sie das Bremspedal berühren müssen. Es sind Ihre Bremsscheiben und Bremsbeläge, die es Ihnen danken werden!
Aktivieren Sie den „Öko“-Modus
Der „Öko“-Modus gehört bei den meisten Elektrofahrzeugen zu den einstellbaren Fahrmodi. Wie der Name schon sagt, geht es darum, durch Begrenzung der Motorleistung Energie zu sparen. Dieser Modus eignet sich perfekt für alltägliche Fahrten, bei denen es keinen Sinn macht, ein übermotorisiertes Auto zu haben.
Zum Beispiel bietet der Volkswagen e-Golf zwei Öko-Fahrmodi: Eco und Eco+. Je nach Fahrt kann der Fahrer wählen, die Leistung seines Fahrzeugs auf 95 oder 75 PS zu begrenzen, d.h. auf eine Höchstgeschwindigkeit von 115 oder 90 km/h.
Langsamer fahren auf der Autobahn
Wenn Sie die Autobahn nehmen müssen, versuchen Sie, vernünftig zu sein und nicht schneller als 120 km/h zu fahren, besonders wenn Sie keinen Tesla haben. Bei den meisten Modellen sind die Kilowatt bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h schnell verbraucht.
Achten Sie also darauf, nicht zu sehr mit der Geschwindigkeit zu spielen, vor allem, wenn Ihr nächster Ladestopp noch in weiter Ferne liegt. Auch hier ist die Zeitersparnis unerheblich, im Gegensatz zum Reichweitenverlust.
Pflegen Sie Ihre Reifen
Unabhängig von der Motorisierung beeinflusst der Zustand der Reifen nicht nur die Sicherheit des Fahrzeugs, sondern auch dessen Energieverbrauch.
Die Wahl der richtigen Reifen für Ihr Fahrzeug ist der erste Schritt. Genauso wichtig ist es, den Druck und den allgemeinen Zustand der Reifen im Auge zu behalten. Wenn Sie mit zu geringem Reifendruck fahren, wird Ihr Kraftstoffverbrauch sofort in die Höhe schnellen.
Gut zu wissen: Hersteller wie Michelin, Bridgestone und Continental haben speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Reifen auf den Markt gebracht. Der Hauptunterschied zu „konventionellen“ Reifen besteht darin, dass sie einen geringeren Rollwiderstand haben, wodurch die Reichweite des E-Autos weiter optimiert wird.
Und Sie, sind Sie ein umweltfreundlicher Fahrer? Sie können gerne Ihre Erfahrungen und Ratschläge in den Kommentaren mitteilen!
Falls Sie es noch nicht getan haben,
Was an dieser Stelle nicht erwähnt wird, ist die Heizung. Bei Autos ohne Wärmepumpe mach die Heizung im Winter einen sehr grossen Anteil vom Verbrauch aus. Also wenig heizen und die Sitzheizung benützen. Das Auto ist kein Wohnzimmer also muss es auch nicht so warm sein. Zudem ist man ja für draussen angezogen, dementsprechend warm.
Richtig, Sitzheizung ist besser. Vor allem beim Vorheizen. Aber soviel braucht die Heizung/Klimaanlage auch nicht. Im 1. Stromer hatte ich herkömmliche Heizung, jetzt Wärmetauscher. Der braucht zwischen 0,5 und 0,8 kW pro Stunde. Im alten Auto ca 1 kW. Nach insgesamt rund 170.000 km kann ich sagen, dass man das im gesamt Verbrauch vernachlässigen kann. Nebenbei, bei einem Verbrenner werden 70% der Energie in heißes Wasser umgewandelt. Das einzige, was man damit machen kann ist im Winter zu heizen. Für die Klimaanlage allerdings nicht zu gebrauchen.