Schnellladung für E-Autos: 6 Dinge, die Sie unbedingt wissen sollten

1. Eine Schnellladestation liefert Gleichstrom (DC)

Lassen Sie uns zunächst auf einer soliden Grundlage beginnen, indem wir uns mit dem Konzept des Gleichstroms (DC) und damit auch des Wechselstroms (AC) befassen.

Was muss man wissen?

• Das Stromnetz liefert Strom in Form von Wechselstrom.
• Die Batterie Ihres Elektrofahrzeugs kann Strom nur in Form von Gleichstrom speichern.
• An den langsamen bis beschleunigten Ladestationen (AC) erfolgt die Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom direkt über einen in Ihrem Elektrofahrzeug vorhandenen Wandler. Dadurch verlängert sich die Ladezeit erheblich.
• Schnellladestationen (DC) sind mit einem leistungsstarken AC/DC-Wandler ausgestattet, der die Ladezeit deutlich verkürzt. Der Gleichstrom wird nämlich direkt in die Batterie Ihres Elektroautos eingespeist.
  
  Beachten Sie jedoch, dass die Wandler im Inneren der Schnellladestation aufgrund von äußeren Einflüssen stark beansprucht werden können. Beispielsweise befinden sich die Wandler der Tesla Supercharger nicht direkt in der Ladestation, sondern in Gebäuden in der Nähe, was ihren Betrieb sicherer und effizienter macht.
  
  
  

2. An Schnellladestationen ist systematisch ein Ladekabel angebracht

Anders als bei langsamen und beschleunigten Ladestationen müssen Sie kein eigenes Ladekabel mitbringen, um Ihren Wagen an eine Schnellladestation anzuschließen. An der Ladestation ist immer ein Kabel angebracht. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie mit dem Material der Ladestation sorgsam umgehen und das Kabel nach dem Ladevorgang gewissenhaft wieder an seinen Platz zurücklegen.

An Schnellladestationen für Elektroautos finden Sie 3 Arten von Anschlüssen:

Gut zu wissen: Nur 2 ältere Modelle von Renault Zoe – Q210 (2013-2016) und Q90 (2016-2020) –  können 43 kW Wechselstrom erreichen. An einer 43-kW-Wechselstromsäule sind die anderen Modelle daher auf die maximale Leistung beschränkt, die von ihrem bordeigenen T2-Wechselstrom-Ladegerät toleriert wird. Aus diesem Grund kommen die neu eingesetzten AC-Ladestationen nicht mehr über 22 kW hinaus.

Um mehr zu erfahren, empfehlen wir Ihnen, unseren Artikel über die verschiedenen Anschlussarten zum Aufladen eines Elektroautos zu lesen.

Tipp: Mit der mobilen Chargemap App können Sie Ladestationen anhand ihrer Ladeleistung und/oder ihrer Anschlüsse im Handumdrehen finden.

3. Eine ultraschnelle Ladestation lädt Ihr Elektrofahrzeug „nicht unbedingt“ schneller auf 

Wer sich mit der Welt des Aufladens vertraut macht, denkt zu Recht, dass die Ladezeit umso kürzer ist, je mehr Leistung (kW) die Ladestation liefert. Dies ist jedoch nicht systematisch der Fall und es ist notwendig, auf einige Merkmale näher einzugehen.

Wie hoch ist die maximale Leistung, die das interne Gleichstrom-Ladegerät Ihres Elektroautos verkraften kann? Wenn Sie an einer Superschnellladestation 350 kW aufladen, obwohl Ihr Fahrzeug nur 100 kW verträgt, wird die Leistung, die die Ladestation liefert und die Ihr Fahrzeug empfängt, nur gedrosselt. Es ist also eine Geldverschwendung, da Sie für eine Dienstleistung bezahlen, die Ihr Elektroauto nicht voll nutzen kann.

Weitere Faktoren können die Leistung, die eine Schnellladestation an Ihr Elektroauto abgibt, verringern:

• die Temperatur der Batterie,
• die Wetterbedingungen, insbesondere wenn Sie Ihr Elektrofahrzeug bei großer Kälte oder Hitze aufladen, 
• den Batteriefüllstand und den Zustand der Batterie.
  
  

Weitere Informationen zu diesen verschiedenen Faktoren finden Sie in unserem Artikel, der sich mit der Leistung und der Ladezeit befasst, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

4. Schnellladestationen, überwiegend an Autobahnen präsent

99% der Autobahnraststätten in Frankreich verfügen nun über Schnellladestationen für Elektroautos! Wie im Bericht von Avere-France* dargelegt, verfügen fast alle Autobahnraststätten über Schnelllademöglichkeiten.

83 % der Ladesäulen bieten eine ultraschnelle Aufladung mit einer Leistung von über 150 kW. Zur Orientierung: Mit dieser Leistung kann ein E-Auto je nach Batteriemodell in etwa 30 Minuten aufgeladen werden.
Auf den französischen Autobahnen sollten Sie im Durchschnitt alle 50 km eine Ladestation finden.

Was ist mit Europa in dieser Sache? Bis 2025 müssen die EU-Mitgliedstaaten alle 60 km auf den Hauptachsen der europäischen Autobahnen ausreichend Schnellladestationen errichten.

Eine beruhigende Nachricht für E-Autofahrer, die nun keine Probleme mehr mit dem Aufladen auf der Autobahn haben werden.

Um die besten Schnellladestationen auf Autobahnen zu finden, ist die Chargemap App Ihr bester Verbündeter. Aktivieren Sie einfach den Filter „Nur Autobahnraststätten“ und los geht’s!

*Quelle: Avere-France

5. Eine vorkonditionierte Batterie erreicht bessere Leistungen beim Schnellladen

Beginnen wir mit einer Definition der Begriffe. Was heißt es, eine Batterie vorzukonditionieren? Es bedeutet ganz einfach, dass die Batterie vorgewärmt oder vorgekühlt wird, um ihre ideale Temperatur und damit ihre maximale Ladekapazität zu erreichen. In Übereinstimmung mit dem vorherigen Punkt ist diese Funktion daher besonders in Zeiten großer Kälte oder Hitze interessant.

Nicht alle Elektrofahrzeuge sind mit dieser Funktion ausgestattet, auch wenn sie tendenziell immer mehr verbreitet ist. Zu den bekanntesten Modellen gehören Tesla, Renault Megane e-Tech, Kia EV6 (2022) oder Hyundai IONIQ 5 (Jahrgang 2023), um nur einige zu nennen. 

Aber wann ist dann der ideale Zeitpunkt, um die Vorkonditionierung der Batterie zu aktivieren? Das hängt von Ihrem Fahrzeug ab. Bei Tesla-Fahrzeugen, dem Musterbeispiel für diese Funktion, erfolgt die Vorkonditionierung der Batterie automatisch und nicht manuell. Sobald Sie über das Dashboard einen Ladestopp planen, wird die Vorkonditionierung automatisch aktiviert, um die richtige Temperatur vor der Ladesäule zu erreichen. Bietet Ihr Fahrzeug nur die manuelle Aktivierung der Vorkonditionierung an, kann man davon ausgehen, dass 30 Minuten vor dem Aufladen ausreichen.

6. Zu häufiges Verwenden der Schnellladefunktion beschleunigt den Verschleiß Ihrer Batterie

Was nützt es, ein Elektroauto mit hoher Schnellladekapazität zu haben, wenn man sie nicht voll ausnutzt? 

Nun ja, doch: Das Problem bei einer zu häufigen Nutzung des Schnellladevorgangs bei Ihrem Elektroauto ist der frühzeitige Verschleiß der Batterie. Beim Schnellladen wird das Batteriepaket auf sehr hohe Temperaturen gebracht. Dieser überhitzte Zustand führt zu einem Abbau der Zellen innerhalb der Batterie. 

Um Ihre Batterie langfristig zu schonen, ist es ideal, abwechselnd langsam/beschleunigt und schnell aufzuladen. Realistisch wäre es, im Alltag zu Hause an einer langsamen Ladestation aufzuladen und bei längeren Fahrten mit Ihrem Elektroauto auf die Schnellladestationen zurückzugreifen.

Außerdem kostet der Schnelllade-Service in der Regel deutlich mehr, vor allem wegen der Kosten für die Installation der Schnellladestationen. Um Ihr Ladebudget zu entlasten, sollten Sie die Schnellladung also besser nicht täglich nutzen.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über die 6 Fehler, die Sie vermeiden sollten, um die Batterie Ihres Elektroautos zu schonen.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Nutzen Sie die Schnellladefunktion für Ihr Elektroauto häufig? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit 👇

Zum Auffinden von Schnellladestationen in Ihrer Umgebung und in ganz Europa:

Laden Sie die Chargemap App herunter